Weltweit
Der Blick auf Irmgard Uhligs Reiseprogramm zeigt, mit welch unbändiger Neugier sie sich ihre Ziele aussuchte. Spätestens ab 1967 waren es nicht mehr nur Berglandschaften, sondern auch kulturelle und historische Motive, die sie faszinierten. Exemplarisch seien hier ihre Arbeiten in Ägypten, auf Sizilien oder in Griechenland zu nennen.
Oft waren die Möglichkeiten des Malens auf Reisen stark beschränkt. Aber da Irmgard Uhlig stets sehr schnell arbeitete, gelang es ihr immer, einen bestimmten Fundus an Bildern mit nach Hause zu bringen. Eine Vorstellung von der Arbeitsweise auf einer solchen Reise vermittelt Irmgard Uhligs Schilderung von der Norwegenfahrt 1969:
„Im Juni 1969 erhielt ich kurz vor der Abfahrt noch einen Platz zu einer Schiffsreise auf der „Völkerfreundschaft“. Die Reise führte ohne Anlandungen nach Murmansk. Es war eine Fahrt der Überraschungen. [...] Nahe der norwegischen Küste fuhren wir in die stürmische Nordsee, bei Windstärke 8 und Seegang 4. Auf der ganzen Fahrt konnte ich zeichnen und malen, meist unten, vorn am Bug.
Überraschend fuhren wir in den Geiranger Fjord ein. Im Hollandfjord, unter dem großen Swartisengletscher, kommt ein Gletscher fast bis an das Meer. Es gab schöne Blicke auf die Lofotengipfel und bei der Durchfahrt durch den schmalen Raftsund immer wieder wechselnde Landschaftsbilder. Ich hatte zwölf Stunden gezeichnet und gemalt und musste schließlich schlafen. [...] Ich wurde gebeten, meine Bilder in der Kapitänskajüte auszustellen. Durch die Bestellungen hatte ich zu Hause zwei Monate zu malen.“